Europäische Reaktionen auf Trumps Zölle ließen nicht lange auf sich warten
Brüssel, 3. April (Hibya) – Die Reaktionen aus Europa auf Trumps neue Zollmaßnahmen kamen prompt.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnte vor „schrecklichen Folgen“ für Millionen von Menschen und sagte, dass die Zölle „Verbrauchern weltweit schaden“ würden.
Sie erklärte, dass es „keinen klaren Weg durch das verursachte Chaos und die Komplexität“ gebe, während alle Handelspartner der USA betroffen seien. Dennoch betonte sie, dass „die Einheit der EU unsere Stärke ist“ und der Block bereit sei, mit abgestimmten Gegenmaßnahmen zu reagieren.
Der scheidende deutsche Wirtschaftsminister Robert Habeck betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen EU-Antwort und sagte, der Block solle die Tatsache nutzen, dass er über den größten Binnenmarkt der Welt verfüge.
Italiens Premierministerin Giorgia Meloni bezeichnete die Einführung der US-Zölle als „Fehler“ und versprach, alles zu tun, um eine Einigung mit den USA zu erzielen, um einen Handelskrieg zu vermeiden, der „den Westen unweigerlich zugunsten anderer globaler Akteure schwächen würde“.
Der schwedische Premierminister Ulf Kristersson äußerte „tiefe Besorgnis“ über die Entscheidung der USA und lobte die Vorteile des Freihandels. Er sagte: „Wir wollen keine zusätzlichen Handelsbarrieren.“
Er erklärte, dass seine Regierung bereit sei, gemeinsam mit der EU zu handeln, um „diese Entwicklungen umzukehren“.
Der irische Premierminister Micheál Martin sagte, die Zölle „nützen niemandem“ und seien „schlecht für die Weltwirtschaft, schädlich für Menschen und Unternehmen“.
Polens Premierminister Donald Tusk veröffentlichte ein kurzes Update in den sozialen Medien und schrieb: „Freundschaft bedeutet Partnerschaft. Partnerschaft bedeutet echte und gegenseitige Zölle. Es braucht entschlossene Entscheidungen.“
Finnlands Premierminister Petteri Orpo nannte die Zollentscheidungen „besorgniserregend“ und warnte, dass „es in einem Handelskrieg keine Gewinner gibt“.
„Unternehmen, Verbraucher und das Wirtschaftswachstum leiden. Die EU ist bereit zu reagieren und zu verhandeln. Wir unterstützen diese Bemühungen. Finnland ist als Teil der Union bereit“, sagte er.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron berief für den Nachmittag ein Krisentreffen mit Vertretern der von den Trump-Zöllen betroffenen Sektoren ein.
Die deutsche Wirtschaftszeitung Handelsblatt veröffentlichte am Morgen neue Schätzungen, wonach die US-Zölle – darunter 25 % auf Autoimporte – die deutschen Autobauer BMW, Mercedes und Volkswagen bis zu 11 Milliarden Euro kosten könnten. Deutschland ist der größte Autoexporteur der EU in die USA. Das entspricht etwa einem Drittel des deutschen Autoexportwerts in die USA von insgesamt 36,8 Milliarden Euro.
Deutsche Nachrichtenagentur Wp Aktuell