China startet seine ersten Platin- und Palladium-Futures
Istanbul, 28. November (Hibya) – China hat erstmals Futures auf Platin und Palladium eingeführt, um Preisschwankungen und die Importabhängigkeit zu reduzieren. Laut Analysten bietet dies ein lang erwartetes inländisches Absicherungsinstrument gegen volatile Preise und stellt einen Schritt zur Verringerung der starken Importabhängigkeit des Landes dar.
Mit der Genehmigung der chinesischen Wertpapieraufsicht wurden an der Terminbörse Guangzhou drei Futures-Kontrakte auf Platin und drei auf Palladium gehandelt. Der Referenzpreis wurde auf 57,2 US-Dollar pro Gramm Platin und 51,55 US-Dollar pro Gramm Palladium festgelegt.
Platin und Palladium sind wichtige Rohstoffe in grünen Industrien wie Fahrzeugemissionskontrolle, Windenergie und Wasserstofftechnologie. In China werden etwa 60 % des Platins und 80 % des Palladiums in diesen Bereichen eingesetzt.
Als größter Verbraucher von Platingruppenmetallen weltweit ist China stark auf Importe angewiesen, was heimische Unternehmen Risiken wie internationale Preisschwankungen und Lieferkettenunsicherheiten aussetzt.
Deng Weibin, Asien-Pazifik-Direktor des World Platinum Investment Council, erklärte: „In diesem Jahr sind die Platinpreise nach einem dreijährigen Mangel stark angestiegen, was zu steigenden Kosten und Preisrisiken für chinesische Unternehmen geführt hat. Dies unterstreicht die Bedeutung der Einführung von Platin- und Palladium-Futures.“
Li Jun, Analyst bei Guangzhou Financial Holdings Futures, sagte, dass die jährliche Preisvolatilität bei Platin und Palladium in den letzten fünf Jahren über 20 % lag, weshalb Unternehmen verstärkt auf Derivate zur Risikosteuerung setzen werden.
Er fügte hinzu, dass große Lieferanten wie Südafrika und Russland künftig möglicherweise direkt über yuanbasierte Lieferverträge in den chinesischen Markt eintreten können.
Deutsche Nachrichtenagentur Wp Aktuell